Du weißt ja, dass ich schon immer gern dort wohne, wo nicht nur gewohnt wird.
Umso schöner, dass wir uns im Alter hier immer noch wohlfühlen. Wir wohnen in einer Genossenschaftswohnung in einem der markanten Patriziertürme
nur 60 qm, aber es gibt ein paar Gemeinschaftsflächen wie Terrasse (sogar mit kleiner Außenküche) und Werkstatt. Aufzug natürlich auch 🙂
Auf den Straßen ist es nicht ruhiger aber leiser geworden. Die Autos fahren nicht mehr in die Altstadt, der Lieferverkehr wird außerhalb der Altstadt gebündelt und von dort mit E-Fahrzeugen ausgeliefert. Da ist der Straßenraum schon luftiger geworden, jetzt wo es keine Parkplätze mehr gibt.
Es gibt dafür kleine öffentliche „Wohnzimmer“, wo man sich begegnet, beim Gießen vom Hochbett, manchmal geht dort auch eine Runde Schafkopf. Die Sommer sind ja ziemlich lang geworden. Weil auch in den anderen Stadtvierteln das Leben bunter geworden ist, da wird auch gewohnt, gearbeitet, sich versorgt, Angehörige gepflegt und Freizeit im Grünen verbracht, ist die Altstadt nicht mehr so der Brennpunkt für alles. Sogar das Dörnberg hat jetzt mehrere Gemeinschaftsküchen und Pflanzgärten!
Das Einkaufen ist auch entspannter geworden, seitdem die Kunden nicht mehr gestresst sind, davon den Parkplatz zu finden, der am nächsten liegt, zu was auch immer. Ich hab schon immer mein Geld eher ausgegeben, wenn ich mit dem Rad unterwegs war. Die kleinen E-Rikschas helfen enorm, wenn man mal auch kurze Strecken nicht laufen kann oder mag. Die Erreichbarkeit der Altstadt hat sich auch verbessert durch eine Fähre für Fußgänger und Radler beim Grießer Spitz und den barrierefreien Umbau vom eisernen Steg. Sichere Fahrradrouten führen quer durch die Stadt. Unsere 10-jährige Enkelin, die in der Konradsiedlung wohnt, besucht uns oft allein mit dem Rad. Durch diese gute Erreichbarkeit ist die Altstadt auch für Jugendliche wieder interessanter geworden, Bäume, Bänke und Tische neben einem kleinen Skateparcours am Neupfarrplatz sind ein Treffpunkt geworden.
Wie läufts bei Euch in Castrop-Rauxel?
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